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Die wehrlose Gesellschaft

 

 

 

Wird aus der vaterlosen die wehrlose Generation?

 

Im Bücherschrank meines Vaters habe ich ein Buch mit dem Titel: "die vaterlose Gesellschaft" gefunden. Die Lektüre erwies sich für mich als zu schwierig, indessen blieb mir das Bild der vielen kleinen Jungen, deren Väter nicht oder schwer traumatisiert aus dem Weltkrieg zurück kamen. Diese Buben hatten Mütter, die die Männer bei der Arbeit ersetzen mussten, Mütter, die von den Kriegsgewinnern vergewaltigt wurden (O-Ton meiner Großmutter: „Entweder Du hast einem schöne Augen gemacht, der Dich dann beschützte, oder alle sind über Dich drüber.“), Mütter, die sich nicht mit den Regeln, die zwischen Vater und Sohn bestehen (aus eigener Erfahrung weiß ich bloß, dass man nicht zwischen die Fronten kommen sollte, da wird heftig geschossen) auskannten. Und auf jeden Fall viel zu viel von ihren Kindern erwarteten.

 

Wer nicht zerbrach, wurde hart. Beides musste ich miterleben. Der eine Bruder wurde sehr erfolgreich und hart, der andere musste von den Bahngleisen in kleinen Stückchen entfernt werden.

Dieser furchtbare Krieg hätte nie stattfinden dürfen.

 

Mittlerweile hat sich der Slogan: „Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin“, als sinnvoll herumgesprochen.

 

Doch für die Kriegsgewinner ist dies keine gute Option.

 

Derzeit erleben wir eine unglaubliche Situation: Die Menschen bleiben mehr oder weniger freiwillig zu Hause, beschäftigen sich mit ihren Smartphones, hören die immer dringlicher werdenden Apelle der Medien und sehen wehrlos zu, wie die Wirtschaft in eine beispiellose weltweite Rezession schlittert.

 

Der deutschen Wirtschaft droht ein heftiger Einbruch. Die Wirtschaftsforschungsinstitute blicken pessimistisch in die Zukunft. Sie prognostizieren eine Rezession – mit Konjunktureinbrüchen von bis zu neun Prozent, veröffentlichte die Zeit noch am 19. März. Aktuell rechnet der internationale Währungsfond IWF mit einem weltweiten Wirtschaftsabschwung wegen des Coronavirus. Die Wachstumsprognose für 2020 sei negativ, es werde “mindestens so schlimm wie während der Finanzkrise, möglicherweise schlimmer”, sagte IWF-Direktorin Kristalina Georgieva am Montag nach einem Gespräch mit den Finanzministern der G20-Staaten. Im Gesamtjahr 2009 war die Weltwirtschaft zuletzt minimal geschrumpft. (Quelle RND).

 

2009 berichtete ich aus vielen Gemeinderatssitzungen und erinnere mich, wie immer weniger Geld für Schulen, Schwimmbäder, Kanalarbeiten etc. ausgegeben werden konnte.

 

Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind mies. Der Verlust der demokratischen Errungenschaften, z.B.: Versammlungsfreiheit, gemeinsamer Bildungzugang für Kinder und Jugendliche... sind noch mieser, echt übel.

 

Und keiner darf auf die Straße, keiner sagt mehr: „Keine Macht für niemand!“. Wir sind wehrlos.

Wären doch die Väter der Väter nicht wegen den Folgen der damaligen Rezession in den Krieg gezogen.

 

 

 

 

 

Trotz alledem und alledem: Die Veilchen haben sich Ihren Weg gebahnt: Trotz Regen, Schnee und alledem!