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Jetzt geht’s ihm an die Wolle!

 

Den ganzen Winter über hielt das Eichhörnchen aus Holz und Wolle tapfer Wache bei meinen Vogelscheuchen, den Schrecks.Während seine echten Artgenossen, die Eichhörnchen (Sciurus), Gattung Baumhörnchen (Sciurini) aus der Familie der Hörnchen (Sciuridae). Winterruhe hielten, ihre Aktivitäten einschränkten, sich bei Einbruch der immer früher werden Dunkelheit – Gott sei Dank ist die traurige Zeit bis Lichtmess vorbei - , in ihr Schlafnest, den sogenannten Kobel oder auch Kogel, zurückzogen, harrte Harry, so heißt mein süßes Eichhorn, in Regen und Kälte aus.

 

Der Winter war ja recht mild. Laut einer Pressemitteilung des Deutschen Wetterdienstes handelt es sich um den zweitwärmsten Winter seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881; nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen. Dies schützte Harry natürlich, indessen half selbstverständlich sein dicker orange-brauner Fellmantel zusätzlich.

 

Und gerade an die Wolle geht’s ihm jetzt! Denn mit dem Phänomen der über drei Wochen früheren Apfelblüte, brüten die einheimischen Singvögel gleichfalls früher. Man kann sagen: In der Vogelwelt ist der Klimawandel schon lange angekommen. Viele Kurz- und Mittelstreckenzieher, also die Vögel, die in Europa überwintern, fliegen längst nicht mehr so weit in den Süden wie noch vor 50 Jahren. Pech für den Kuckuck. Noch vor 25 Jahren war der zwei bis drei Wochen früher im Brutgebiet, als sein Wirtsvogel, der Teichrohrsänger. Dieser fliegt nämlich heuer zwei Wochen eher, während der Kuckuck seinen alten Rhythmus beibehalten hat. Diese neue Gleichzeitigkeit bringt den Kuckuck arg in Bedrängnis.

 

Die Mönchgrasmücke, gerne gehörter Gast in meinem Garten, unscheinbar hübscher Laubwaldbewohner, verzichtet mittlerweile auf den Mittelstreckenflug und verbringt jetzt häufig sogar den ganzen Winter im Brutgebiet.

 

Und genau deshalb geht’s meinem Eichhasen an die Wolle. Wetten, dass sein Fell in irgendeinem Vogelnest Verwendung findet? <img

 

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