Schwanz ab! Schade, jammer-, jammerschade?
Eine winzige Eidechse hüpfte durch mein kleines Gewächshaus. Sofort suchte ich nach meiner Kamera. Cool! Sie ist noch da. Indessen ist die kleine Echte Eidechse (Lacertidae) aus der Familie der Reptilien innerhalb der Schuppenkriechtiere (Squamata) ungeheuer schnell. Zu schnell für mich.
Gerade versuchte sie noch, an der Glaswand hinauf zu stürmen. Sie hat kurze Beine - was sie eben zur echten Echse macht – allerdings keine Haftzehen. Deshalb kam sie wohl nicht zu der kleinen Spinne, die sie vermutlich gerne verspeist hätte. Quer rannte sie über das Beet, in dem ich dieses Jahr – endlich mal erfolgreich – Basilikum angebaut hatte, zu den Säcken, in denen ich Heu für die Kaninchen sammle.
Obwohl mein Kaltgewächshaus wesentlich bessere Zeiten hinter sich hat - was durch die provisorische neue Hülle aus umweltfreundlicher Haushaltsfolie nicht versteckt werden kann – ist es doch ein guter Ort für Eidechsen. Die lieben nämlich sonnenwarme, vorwiegend trockene Lebensräume.
Die alten Kaffeesäcke gefallen dem Winzling allerdings gar nicht, schon ist er wieder weg. Er oder sie? Sie, oder? Männchen sind lebhafter gefärbt als ihre scheinbar unscheinbaren Weibchen.
Oops! Vor Schreck zittert meine Kamera. Eidechsen haben ja viele Feinde: Vögel, Marder, Füchse, Igel und Schlangen machen ebenso Jagd auf sie wie Hauskatzen und Ratten. Hmh, ob Mäuse ebenfalls Eidechsenbabys jagen? Die Nager gibt’s leider zuhauf hier drinnen und draußen in meinem schönen Garten.
Mein unscharfes Foto zeigt trotzdem genau, dass die kleine ihren Schwanz an einer vorgegebenen Sollbruchstellen abgeworfen hat. Ein super Trick, den Angreifer mit einem Stückchen zuckenden Fleisches abzuspeisen.
Später kann der Verlust wieder regeneriert werden. In meinem schönen Garten sollten sich ja genug kleine Wirbellose befinden, mit denen die Energie dafür verstoffwechselt werden kann.
Ergo: Schwanz ab kann Leben retten!
<img src="https://vg08.met.vgwort.de/na/0c27314762514be587af7be96955df6f" width="1" height="1" alt="">
