· 

Meine tapfere kleine Blaumeise

 

Heftiges Gezwitscher lenkt meinen Blick auf den Holunderbaum. Zwei kleine Blaumeisen zilpen dort, immer wieder wippt der Kopf von Herr Meise Richtung des kleinen Vogelhäuschens, das mir mein jüngster Sproß gebastelt hat. Von da an geht’s rund: Alle paar Minuten fliegt ein Vögelchen in den Nistkasten, transportiert kleine Äste, Grashalme, Moos...

 

Die Blaumeise (Cyanistes caeruleus, Syn..: Parus caeruleus) ist eine Vogelart der Gattung Cyanistes aus der Familie Meisen (Paridae). Der Kleinvogel ist mit seinem blau-gelben Gefieder einfach zu bestimmen, seine Körperlänge beträgt knapp zwölf Zentimetern.

 

Das allein das Nest bauende Weibchen „strampelt“ alle Nistmaterialien aus der Mulde heraus an die Seite. Später „stopft“ es mit dem Schnabel - unter weit ausholenden, langsamen Bewegungen - Niststoffe an andere Stellen, wodurch das Material verfilzt. Während der Lege- und Bebrütungsphase tritt das „Zupfen“ auf, das sich bei der Blaumeise nur dadurch vom „Stopfen“ unterscheidet, dass das Material von weiter her geholt und weniger hin und her bewegt wird. Dies dient später dem Zudecken des Geleges.

 

Das Weibchen bebrütet die 6 – 12 Eichen alleine, das Männchen verteidigt das Revier und setzt das Balzfüttern fort. Die Brut beginnt im Regelfall nach Ablage des letzten Eies und dauert zwischen 12 und 17 Tagen.

 

Es gibt zahreiche Fressfeinde. Doch meine Eier wurden nicht von einem Marder gestohlen, kein Buntspecht hat das Nest geplündert. Und Sperber, die wichtigsten Feinde adulter Blaumeisen, habe ich keine im Garten gesehen. Nur eine dreiste Krähe.

 

Ob die meine tapfere kleine Blaumeise gefressen hat? Oder war das zukünftige Mütterchen von der ganzen Arbeit überfordert – der energetische Aufwand ist erheblich – und hat sich aus dem Staub gemacht?

 

Kalt und verlassen liegt das hübsche Nest, ich übergebe es Frau Holle.