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Kraft bis zum Geht-nicht-mehr Bombus

 

Bereits das Bild einer Hummel freut mich. Sehe ich den goldigen Brummer life, fühle ich mich wieder wie ein glückliches kleines Mädchen, das in die Patschhändchen klatscht und lachend in die Melodie des Hummelchens einstimmt.

 

„Nach Berechnungen der NASA können Hummeln nicht fliegen.“, Christine Hug, homöopathische Ärztin aus Freiburg, lächelte provozierend in den Hörsaal, in den Reinhard Gräfe seit 1993 homöopathisch arbeitende Ärzte und Heilpraktiker einlädt. Leider erinnere ich mich nicht an viel mehr, jedoch waren die Informationen für mich derart interessant, dass ich versuchte das Arzneimittel selbst zu testen. Ich erhielt leider statt Bombus sylvestris Vespa crabro. Warum mir der Irrtum erst jetzt auffällt, weiß ich nicht.

 

Auffällig finde ich hingegen, wie stiefmütterlich Bombus seitens der großen Homöopathen behandelt wird. Hahnemann selbst lässt auf Baryta carbonica Borax folgen (Chronische Krankheiten); im Synthesis findet sich bloß Bombyx, immerhin ein Insekt! Nämlich der Seidenspinner oder Maulbeerspinner (Bombyx mori), ein ursprünglich in China beheimateter Schmetterling. Weder bei Boericke noch bei Kent oder Mezger werde ich fündig.

 

Bei der Internetrecherche finde ich dann doch Einiges, was auf tiefgehende Heilung schließen lässt. Und erfahre viel über die Wildbiene, die nicht nur nette Vertreter hat. Es gibt schmarotzende Kuckuckshummeln! Die Feld-Kuckuckshummel (Bombus campestris) z.B. dringt in das Nest der Ackerhummeln (Bombus pascuorum) ein und frisst die Eier der Wirtskönigin, während sie selbst beginnt ihre Nachkommen, Drohnen und Vollweibchen, keine Arbeiterinnen, zu legen. Es sind die Ackerhummelarbeiterinnen, die die falsche Königin nähren und ihre Brut aufziehen.

 

So ist das Leben. Grausam, verwandlungsfähig, stimmungsvoll, zerstörerisch, geheimnisvoll und immer wieder voller Liebe und Schönheit!