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Ich bin umgenietet worden

 

„Hat er dich gebissen?“ war die erste Frage meines Sohnes, als er dieses Bild zu Gesicht bekam. Seit er mir als Zweijähriger empört und verletzt sein kleines Fingerchen entgegenstreckte, ist er überzeugt Marienkäfer (Coccinellidae) beißen. Ich glaubte ihm nicht, für mich ist der rote Käfer (Coleoptera) ein Glücksbringer. Doch laut einer dpa-Nachricht aus 2009, damals herrschte eine 7-Punkt-Käferplage an der Ostsee, beschrieben Opfer den Biss wie einen "kleinen Nadelstich". "Der Mensch passt nicht in das Beuteschema des Marienkäfers." erklären Wissenschaftler. Die Verletzungen durch die beißenden Mundwerkzeuge - Käfer haben keine Zähne, sondern eher obere und untere Kauplatten – sind völlig harmlos und oberflächlich.

 

Nicht so harmlos endete für mich der erste Treff mit einem Hund. Er nietete mich um. Wie der gesprengte Turm der ehemaligen Ziegelei in Bleibach versuchte die innere Kraft meines Körpers sich der Beschleunigung, die vom Ansturm ausging, zu widersetzen. Ich stand nur kurz, danach hörte ich meine eigenen Knochen brechen.

 

Mittlerweile bin ich wieder mobiler, der erste Schock klingt ab, ich werde weiterleben und -schreiben! Nicht wie der Herr Schmid, bekannt aus der Hauptschule in Simonswald, der gestorben ist. Ihm danke ich, weil er gelebt hat. Er bleibt mir ein großes Vorbild.