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Rosenmontag

Es ist einfach furchtbar. Ein Rosenmontag zum Frieren, statt zu feiern. Nein, richtig kalt ist es draußen nicht, Nur nass und stürmisch. Echt fies. Und die Aussicht, nie wieder unter den Kastanien im Gasthaus Sonne sitzen zu können, ist ebenfalls nicht erhebend.

Vielleicht hilft eine Invokation, wobei ich zur Vorsicht rate. Zwar hat es zu allen Zeiten Feste gegeben, in denen die Rollen getauscht wurden - geblieben ist uns die Fasnet - doch sollte man sich genau überlegen, was oder wer man sein will. Man sollte auf jeden Fall eine Gestalt wählen, die mit positiven Eigenschaften besetzt ist. Schließlich geht es darum, die zukünftige Wirklichkeit vorwegzunehmen. Und die soll fröhlich, hell, glücklich und ohne Mühsal sein. Wer will schon dastehen, wie Goethes Zauberlehrling: "Herr, die Not ist groß! Die ich rief, die Geister, werd' ich nun nicht los."

Um die - hoffentlich nur wetterbedingten - trüben Gedanken wieder los zu werden, lasse ich jetzt die erste Osterglocke läuten. Möge das sonnige Gelb von Narcissus (es gibt rund 24.000 Kulturformen) alle üblen Geister betäuben, wie es ihr griechischer Name verheißt!